Ernährung bei Schluckstörungen – Dysphagiekost

Diätetische Maßnahmen:

Diätetische Maßnahmen spielen bei Schluckproblemen eine wichtige Rolle. Sie dienen der Aufrechterhaltung einer sicheren oralen Nahrungsaufnahme und vermeiden so Aspirationen durch Verschlucken von ungeeigneter Kost. Ihre zentrale Aufgabe ist die Anpassung der Kost an die individuelle Kau- und Schluckstörung, d. h. die Bereitstellung der „richtigen Kost“ (Dysphagiekost). Das beinhaltet die Auswahl geeigneter Lebensmittel und die Festlegung der Nahrungskonsistenz, die gut und sicher geschluckt werden kann.



Ziele diätetischer Maßnahmen:

Sicheres Schlucken von nährstoffreicher und appetitlicher Kost in ausreichenden Mengen, die den individuellen Kalorienbedarf deckt.

Diätetische Faktoren und ihr Einfluss auf das Schlucken:

Kostart / Lebensmittel

  • Die verschiedenen Lebensmittel lassen sich unterschiedlich gut kauen und schlucken, eine individuelle Auswahl ist notwendig!
  • Grundsätzlich gilt: Keine Speisen mit Körnern, Fasern, Kernen, Schalen; keine trockenen und klebrigen Produkte
  • Individuelle Kostvorlieben berücksichtigen
  • „Feuchte“ Speisen schlucken sich leichter
  • Ggf. sind hochkalorische Ergänzungsnahrungen erforderlich

Temperatur

  • Kühle und sehr warme Speisen / Getränke werden besser wahrgenommen und lassen sich daher schneller und besser schlucken als lauwarme.

Aussehen / Geschmack / Geruch

  • Appetitliches Aussehen und angenehmer Geschmack und Geruch wirken günstig auf die Schluckreflexauslösung und fördern die Freude am Essen und den Genuss!
  • Säuerliches begünstigt die Speichelbildung und erleichtert den Transport.
  • Manche Lebensmittel (z. B. Kaffee, Milchspeisen) reduzieren die Speichelbildung. Dies erschwert das Hinunterschlucken.

Konsistenz
Die Veränderung der Nahrungskonsistenz führt unmittelbar zu Schluckerleichterungen.

  • Probleme mit fester Kost: Wenn sie nicht klein genug gekaut wird, ist sie nicht ausreichend gleitfähig, kann im Rachen hängenbleiben und zum Verschlucken führen.
  • Maßnahmen: Nahrung zerkleinern, zerdrücken, weicher zubereiten, pürieren oder passieren (sieben) und mit einem Andickungspulver eine homogene Breikonsistenz herstellen bzw. auf fertige Produkte zurückgreifen
  • Probleme mit Flüssigkeiten: Sie fließen zu schnell und sind im Mund schlecht zu kontrollieren. Damit können sie vorzeitig in den Rachen mit der Gefahr des Verschluckens abgleiten.
  • Maßnahmen: Getränke andicken; Konsistenzen von sirupartig bis puddingartig sind möglich.

Löffelmenge / Schluckmenge

  • Laut Studien wird die Nahrungsmenge von 5 ml (gehäufter Teelöffel) am besten geschluckt.
  • An den individuellen Essgewohnheiten orientieren, die problemloses Schlucken gewährleisten!