12.06.2007

Stellungnahme des DIÄTVERBANDES:
Nachweis von Enterobacter sakazakii in Säuglingsnahrung ist kein Anlass zur Beunruhigung

Korrekte Zubereitung sorgt für Sicherheit bei Säuglingsnahrung

Säuglingsnahrungen sind sicher, auch wenn geringe Spuren des Keims Enterobacter sakazakii in Ausnahmefällen enthalten sein sollten.

Säuglingsnahrungen in Pulverform sind, wie andere Lebensmittel auch, von Natur aus nicht keimfrei. Solange die Säuglingsnahrung aber pulverförmig vorliegt, können sich die Keime nicht vermehren. Erst die Zugabe von Wasser, eine warme Umgebung und langes Stehen lassen bieten dafür ideale Wachstums- und Vermehrungsbedingungen. Und eine erhöhte Keimzahl ist notwendig, damit überhaupt eine Infektion ausgelöst wird. Es ist im Haushalt bei der Lagerung und Zubereitung von Babynahrung daher besondere Sorgfalt walten zu lassen. So muss sorgfältig darauf geachtet werden, dass vorhandene Keime sich möglichst nicht vermehren können. Dies kann im Haushalt durch einfache Vorsichtsmaßnahmen verhindert werden.

Zubereitungshinweise
Bei der Zubereitung von Säuglingsnahrung ist es wichtig, dass Eltern genau die Anweisungen der Hersteller befolgen, die sich auf jeder Verpackung befinden. Diese sind:

  • nur abgekochtes Wasser verwenden
  • sofort auf Trinktemperatur abkühlen und "füttern"
  • Warmhaltezeiten vermeiden
  • nur die Menge frisch herstellen, die für die jeweilige Mahlzeit benötigt wird, keinen Tagesvorrat zubereiten
  • Reste wegschütten.

An die Herstellung von Säuglingsnahrung werden rechtlich strenge Anforderungen gestellt, insbesondere an das Vorhandensein von Keimen. Die rechtlichen Vorgaben sehen für das Vorhandensein von Keimen, auch Enterobacter sakazakii, in Lebensmitteln für Säuglinge sehr niedrige Grenzwerte vor. Die Einhaltung der Grenzwerte ist im Rahmen der betrieblichen Eigenkontrollen Aufgabe der Hersteller und wird von den Lebensmittelüber¬wachungsbehörden stichprobenartig überprüft.

Selbstverständlich ist für die im DIÄTVERBAND zusammengeschlossenen Hersteller von Säuglings- und Kleinkindernahrungen die Einhaltung höchster Standards für Qualität und Sicherheit oberstes Gebot und zugleich Basis für das hohe Maß an Vertrauen, das die Verbraucher den Produkten und den Herstellermarken entgegenbringen. In keinem anderen Marktsegment sind die Verbraucher sensibler, qualitätsbewusster und gesundheitsorientierter. Die Produkte sind speziell auf die Bedürfnisse von Säuglingen und Kleinkindern abgestimmt und tragen der besonderen Empfindlichkeit der Zielgruppe Rechnung.

Die gesamten Herstellprozesse, von den Rohstoffen bis zum fertigen Produkt und dessen Abgabe an den Verbraucher, unterliegen engmaschigen Qualitätssicherungssystemen und betrieblichen Maßnahmen, die dem jeweils aktuellen Stand des Wissens und der Technik entsprechen. Dies schließt verantwortungsbewusste Vermarktungspraktiken, Forschung auf höchstem internationalem Niveau und eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden bei der Weiterentwicklung der gesetzlichen Anforderungen mit ein. Letztere sind für den Bereich der Säuglings- und Kleinkindernahrungen strenger gefasst als für alle übrigen Lebensmittel. Die strengen gesetzlich festgelegten Höchstwerte für unerwünschte Stoffe werden von den Herstellern nur als Mindeststandards aufgefasst. Gleichwohl ist es weder technisch möglich, noch erforderlich Säuglingsnahrung in Pulverform keimfrei herzustellen, solange die Zubereitungshinweise auf den Verpackungen beachtet werden.

DIÄTVERBAND e.V.

Bonn, Juni 2007