06.03.2009

Mangelernährung im Krankenhaus – bessere Therapieergebnisse durch Qualitätssteigerung in der Patientenversorgung

Bonn – Die Ernährung ist ein wesentlicher Faktor, der den Krankheitsverlauf beeinflusst. Trotzdem wurde lange Jahre der Ernährung in Kliniken und Pflegeheimen keine besondere Aufmerksamkeit gewidmet. In deutschen Krankenhäusern ist jeder vierte Patient mangelernährt. Unter den geriatrischen Patienten in stationärer Behandlung weisen sogar mehr als 60 Prozent Anzeichen einer Mangelernährung auf oder entwickeln spezifische Nährstoffdefizite durch Einseitigkeit in der Lebensmittelauswahl.

Mangelernährung ist in der Regel mit einer Verlängerung des stationären Aufenthaltes von bis zu fünf Tagen verbunden. Dies haben auch in diesem Jahr wieder die Ergebnisse des NutritionDay bestätigt, an welchem seit dem Projektstart 2006 aktuelle Daten zur Ernährung im Krankenhaus und der Auswirkung auf den Behandlungserfolg erhoben werden. Höheres Lebensalter, eine bösartige Erkrankung und das Vorliegen von Mehrfacherkrankungen wurden als Hauptursachen für eine Mangelernährung ermittelt. Eine gezielte Ernährungstherapie kann den Erfolg einer Behandlung der Grunderkrankung entscheidend verbessern.

Dass der Ernährungsmedizin nicht zuletzt auch im Zuge des demografischen Wandels immer mehr Beachtung geschenkt wird, zeigt die mittlerweile zum 5. Mal veranstaltete Fortbildung für Ernährung, Diätetik und Infusionstherapie „edi 2009“ vom vergangenen Wochenende, 27. bis 28. Februar 2009, in Berlin.

Ärzte, Apotheker und Ernährungswissenschaftler tagten unter dem Motto „Verbesserung des Outcomes“. Outcome meint im internationalen medizinischen Sprachgebrauch das Ergebnis, welches durch eine medizinische Maßnahme erzielt wird. Unter diesem Aspekt wurden verschiedene klinische Situationen wie Tumorerkrankungen, chronische Entzündungen, der Zeitraum um die Operation sowie der Intensivpatient diskutiert. Dabei wurden im Besonderen die Rolle spezifischer Substrate und der Stellenwert von Supplementen und bilanzierten Diäten für den klinischen Verlauf verschiedener Erkrankungen beleuchtet.

Je nach Ernährungsstatus bzw. Ausprägung des Versorgungsdefizites helfen – wenn die natürliche Kost nicht mehr ausreicht - bilanzierte hochkalorische Energiekonzentrate sowie Trink- und Sondennahrungen untergewichtigen und mangelernährten Patienten die Zufuhr an allen wichtigen Nährstoffen zu decken und ihr Gewicht anzuheben.

Da eine Gewichtszunahme bei Mangelernährung das Allgemeinbefinden verbessert, die Abwehrkräfte stärkt und die Lebensqualität der ohnehin schon von Krankheit gezeichneten Patienten erhöht, versucht der Bundesverband der Hersteller von Lebensmitteln für eine besondere Ernährung, kurz Diätverband, Ärzte, Pflegepersonal und Angehörige für eine regelmäßige Gewichtskontrolle von Krebspatienten zu sensibilisieren. Patienten wie Ärzte können für die einfache Dokumentation des Gewichtsverlaufs auf eine kostenlose Gewichtskarte und eine Erfassungssoftware für den PC zurückgreifen.

Beide Module wurden mit Unterstützung der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) entwickelt. Für Patienten stehen auch Aufklärungsbroschüren mit fundierten Ernährungstipps zur Verfügung. Infomaterialien, Gewichtskarte und Computerprogramm können im Internet unter

www.ungewollter-gewichtsverlust.de

abgerufen werden. Weitere Informationen zum Thema Mangelernährung finden sich darüber hinaus auf den Websites

www.diaetverband.de

und

www.dgem.de

.

Download: Pressemitteilung 03/2009

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Bundesverband der Hersteller von Lebensmitteln für eine besondere Ernährung e. V.
Godesberger Allee 142 -148
53175 Bonn
Tel. 0228-30851-0
www.diaetverband.de

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