30.11.2009

Gewichtsverlust für HIV-Infizierte problematisch

Bonn – In Deutschland leben rund 60.000 HIV-Infizierte und AIDS-Kranke. Etwa 3.000 Menschen infizieren sich jährlich neu. Dank moderner Medikamente lässt sich der Ausbruch von AIDS nach einer HIV-Infektion hinauszögern. Eine Heilung ist hingegen noch nicht möglich. Infizierte, die mit einer Antivirustherapie behandelt werden, leben länger – sie müssen jedoch eine Reihe, teilweise schwerer Nebenwirkungen ertragen. Dies beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich.

Ungewollter Gewichtsverlust kann eine dieser unerwünschten Begleiterscheinungen sein. Er ist charakteristisch für die Phase der so genannten Sero-Konversion, der Phase, in der erstmals Antikörper gegen das HIV-Virus festgestellt werden. Auch bei bestehenden opportunistischen Infektionen, also Infektionen, die bei geschwächtem Immunsystem durch Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilze verursacht werden, nehmen die HIV-Patienten ab.

Der ungewollte Gewichtsverlust geht in der Regel mit einer Mangelernährung einher, die den Krankheitsverlauf ungünstig beeinflusst. Jeder Abbau von Muskel- und Organgewebe wirkt sich negativ auf den Allgemeinzustand und die Leistungsfähigkeit des Patienten aus.

Die regelmäßige Beobachtung des Körpergewichts ist daher für HIV- und AIDS-Patienten besonders wichtig. Verliert der Patient binnen drei Monate über fünf Prozent seines Ausgangsgewichts und fällt sein Bodymass-Index unter 21, dann sollte ein Arzt überprüfen, ob gegebenenfalls eine Ernährungstherapie notwendig ist.

Falls der Patient normal essen kann, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) in ihren Leitlinien eine abgestufte Ernährungstherapie zum Gewichtsaufbau und zur Verbesserung der Körperzusammensetzung: Zunächst bekommt der Patient zusätzlich zur Normalkost energiereiche Trinknahrung angereicht. Sondenernährung oder letztlich auch parenterale Ernährung, also die Zufuhr der Nährstoffe über einen Venenzugang, können die nächsten Stufen sein.

Auch wenn das aktuelle Körpergewicht allein kein ausreichender Beweis für eine Mangelernährung ist, so sollten Patient und Arzt konsequent auf die Gewichtsveränderung achten. Rechtzeitig eingeleitete ernährungstherapeutische Maßnahmen können Lebensqualität und Krankheitsverlauf der HIV-Infizierten wesentlich verbessern.

Aus diesem Grund will der Bundesverband der Hersteller von Lebensmitteln für eine besondere Ernährung (Diätverband) Ärzte und Betroffene für dieses Thema sensibilisieren. Seit fast zwei Jahren engagiert er sich mit einer Aufklärungsaktion zum Thema „Ungewollter Gewichtsverlust“ für eine regelmäßige Gewichtskontrolle von Schwerkranken. Patienten können bei der Gewichtskontrolle auf eine kostenlose Gewichtskarte sowie auf Informationsbroschüren mit Ernährungstipps zurückgreifen. Für Ärzte steht eine Erfassungssoftware zur Verfügung. Die Materialien wurden mit Unterstützung der DGEM entwickelt. Broschüren, Gewichtskarte und Software können aus dem Internet unter www.ungewollter-gewichtsverlust.de herunter geladen werden.

Download: Pressemitteilung 14/2009

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