28.10.2010

Patienten auf den Mund geschaut

Schluckstörungen – oft eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit

Bonn – Das hat doch jeder schon erlebt: das taube Gefühl im Mund nach der Betäubungsspritze des Zahnarztes, das erschreckende Erlebnis, nicht mehr richtig Essen oder gar Trinken zu können, weil die Kaumuskeln und Lippen nicht mehr gehorchen. Was den Zahnpatienten nur vorübergehend erschreckt, das belastet viele Menschen Tag für Tag: Schluckbeschwerden.

Rund ein Fünftel aller Menschen über 55 Jahren leidet darunter. Je höher das Lebensalter, desto größer ist das Risiko für Schluckstörungen. Vielfach haben solche Dysphagien ihre Ursache in neurologischen Erkrankungen. Betroffen sind daher häufig Patienten mit Schlaganfall, Morbus Parkinson, Multipler Sklerose oder Demenz. Bewusstseins- und Verhaltensstörungen, fehlendes Hungergefühl, schlechte Zähne oder Prothesen sowie Nebenwirkungen von Medikamenten können die Probleme verstärken, die viele Betroffene aus Scham lange zu verbergen suchen.

Bis zu 2000 Mal am Tag schluckt der Mensch. Am Schluckakt, der in vier Phasen unterteilt wird, vom Zerkleinern und Einspeicheln der Nahrung bis zur Ankunft im Magen, sind 50 Muskelpaare beteiligt. Entsprechend vielfältig können die Störungen im Schluckprozess sein.

Häufiges Verschlucken, Räuspern und Husten während der Mahlzeit, eine belegte, raue oder heisere Stimme und auch der Rückzug von der gemeinsamen Tafel können erste Anzeichen sein. Angehörige sollten daher aufmerksam werden, wenn sie bei ihrem Partner oder Familienmitglied negative Veränderungen im Zusammenhang mit den Essgewohnheiten oder gar eine schleichende Gewichtsabnahme bemerken. Ein einfühlsames Gespräch mit dem Betroffenen und der Kontakt zum Hausarzt sind der erste Weg zur Besserung.

Bei anhaltenden Schluckstörungen, die nicht erkannt und adäquat behandelt werden, können sich aufgrund der unzureichenden Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme ein ungewollter Gewichtsverlust und eine Mangelernährung mit erheblichen Folgen für die Gesundheit entwickeln. Besonders gefährlich sind ausbleibende Schutzreflexe wie Husten und Würgen, etwa wenn versehentlich Nahrung eingeatmet wird. Das Eindringen von Speichel, Flüssigkeit oder Nahrung in die Luftröhre kann lebensbedrohlich werden und zu einer Lungenentzündung führen.

Doch es gibt Hilfe. Durch genaues Beobachten der Nahrungsaufnahme und moderne apparative Diagnostik lassen sich die Ursache beim Betroffenen finden. Nur wenn die Erkrankung konkret definiert ist, können die Therapie und die Nahrungszufuhr optimal auf die diagnostizierte Schluckstörung angepasst werden.

Weitere Informationen zum Thema Schluckstörungen finden sich im Internet unter

www.diaetverband.de/wissenswertes/dysphagie/

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Download: Pressemitteilung 10/2010 vom 28.10.2010

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