23.02.2012

Bedeutung der Ernährungstherapie in der Onkologie nach wie vor unterschätzt – Forderung nach stärkerer Zusammenarbeit von Ärzten und Ernährungsberatern zum Wohle des Patienten

Bonn: Ernährungstherapie und medizinische Versorgung werden in der Onkologie häufig nicht als Einheit gedacht. So kommt es in der Versorgung bei bis zu 80 Prozent der Krebspatienten zur Ausprägung einer Mangelernährung. Die Folge ist ein rapider und ungewollter Gewichtsverlust, der auf normalem Wege nicht auszugleichen ist. Diese Auszehrung des Körpers kann sich sowohl negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken als auch chronische Erkrankungen begünstigen. Ein eskalierender therapiebedürftiger Ernährungsstatus wird, je nach Grunderkrankung, bei bis zu 30-50 Prozent der betroffenen Krebspatienten schließlich lebensbedrohlich.

Entscheidend ist daher, die individuelle Prävention, frühzeitige Diagnose und rechtzeitige Behandlung mit angemessenen Maßnahmen der Betroffenen sicher zu stellen. Dies erfordert eine stärkere Kooperation zwischen Onkologen und Ernährungsberatern, die als primäre Ansprechpartner die Patienten ab dem Zeitpunkt der Erstdiagnose Krebs begleiten.

Diese Erfahrung bestätigt auch Heidi Brünion, geschäftsführende Gesellschafterin des unabhängigen RICHTIG ESSEN INSTITUT, die sich in Ihrer Arbeit aktiv für eine enge Kooperation zwischen Ärzten und Ernährungsberatern einsetzt: „Die Resonanz unserer ersten Pilotprojekte zur Schulung von Onkologen in ernährungstherapeutischen Fragen zeigt neben dem Interesse des Einzelnen vor allem den großen Weiterbildungsbedarf in diesem Feld. Wir arbeiten daran, dass die Aspekte Ernährung und körperliche Betätigung in der onkologischen Versorgung endlich ausreichend zur Kenntnis genommen werden“.

Der intensivierte Austausch zwischen Onkologen und Ernährungsberatern stellt eine konkrete Herausforderung für alle Beteiligten zum Wohle des Patienten dar. Nur durch eine entsprechend enge Zusammenarbeit kann dem Dilemma des „am Anfang zu wenig, am Ende zu viel“ in Bezug auf ernährungstherapeutische Maßnahmen effektiv begegnet werden. „Umso begrüßenswerter sind Pilotprojekte wie die des RICHTIG ESSEN INSTITUT, die wichtige Impulse für die Regelversorgung liefern können“, kommentiert Norbert Pahne, Geschäftsführer des DIÄTVERBANDES.

Die Sensibilisierung auf Früherkennung und sachgerechte Behandlung von Krebspatienten ist ein gemeinschaftliches Anliegen der Ernährungsmedizin und des Bundesverbandes der Hersteller von Lebensmitteln für eine besondere Ernährung e.V. (DIÄTVERBAND). Weiterführende Informationen zu den Folgen und den ernährungstherapeutischen Behandlungsmethoden von krankheitsbedingter Mangelernährung finden Patienten und Ärzte unter: www.diaetverband.de

Quelle: Bundesverband der Hersteller von Lebensmitteln für eine besondere Ernährung (DIÄTVERBAND) e.V.; http://www.diaetverband.de

Download: Pressemitteilung 02/2012

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

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Bundesverband der Hersteller von Lebensmitteln
für eine besondere Ernährung e. V.
Godesberger Allee 142 -148
53175 Bonn
Tel. 0228-30851-0
www.diaetverband.de