24.10.2012

Pressemitteilung des DIÄTVERBANDes
Herausforderungen in der ambulanten Versorgung von mangelernährten Patienten mit Trinknahrungen – Öffentliches Symposium mit Experten anlässlich der Vorstellung der Vorschläge des Kompetenznetzwerks Enterale Ernährung

Berlin, 24. Oktober 2012 – Wie kann das Risiko einer krankheitsbedingten Mangelernährung für den Patienten in der ambulanten Versorgung minimiert werden? Wie wird eine bedarfsgerechte Versorgung für Betroffene gesichert? Anlässlich der Vorstellung der Vorschläge des Kompetenznetzwerks Enterale Ernährung kam unter diesen Leitfragen eine interdisziplinäre Expertenrunde heute in Berlin zusammen.

Für die Symposiumsteilnehmer stellt die Identifikation der betroffenen Patienten die zentrale Herausforderung in der ambulanten Versorgung dar. Nur, wenn frühzeitig ein kritischer Ernährungszustand identifiziert wird, können entsprechende ernährungstherapeutische Versorgungsmaßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden. „Selbstverständlich lautet die Prämisse stets „solange wie möglich sollen Patienten normal ernährt werden“, bestätigt Dr. Ute Gola vom Dr. Gola Institut für Ernährung und Prävention in Berlin. „Mithilfe der vom Kompetenznetzwerk Enterale Ernährung vorgeschlagenen Orientierung an der individuellen Ernährungssituation des Patienten kann das Risiko einer krankheitsbedingten Mangelernährung erkannt und entsprechend frühzeitig eine supportive Ernährungstherapie mit Trinknahrungen begonnen werden. Sobald diese das gewünschte ernährungstherapeutische Ziel erreicht, können Trinknahrungen auch wieder abgesetzt werden“, so die Expertin für Ernährungsmedizin.

Zur Identifikation von Betroffenen und der Umsetzung effektiver Maßnahmen der Ernährungstherapie bedarf es einer praxisgerechten Entscheidungsgrundlage für den verordnenden Arzt, insbesondere bei sensiblen Patientengruppen. Einen entsprechenden Handlungsleitfaden der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) stellte Prof. Dr. Arved Weimann vor. „Dieser konsentierte Algorithmus ist ein wichtiger Schritt innerhalb der Ernährungsmedizin. Mit der Definition klarer Ein- und Ausstiegskriterien für den Einsatz von Trinknahrungen in der ambulanten Versorgung bietet sich eine praktische Orientierungshilfe für den verordnenden Arzt“, so Prof. Dr. Arved Weimann, Geschäftsführender Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie, Klinikum St. Georg in Leipzig.

In der Diskussion zeigte sich der Zuspruch der Teilnehmer zu einer primären Orientierung am individuellen Ernährungszustand als zentrale medizinische Verordnungsvoraussetzung für die Ernährungstherapie mit Trinknahrungen. Die vorgestellten Bewertungskriterien des Algorithmus eignen sich als praxisgerechte Orientierung, auf dessen Grundlage eine zukunftsfeste und patientengerechte ambulante Versorgung mangelernährter Patienten mit Trinknahrungen basieren kann. Eine positive Bilanz zieht Norbert Pahne, Geschäftsführer des Diätverbands und Initiator des Kompetenznetzwerks Enterale Ernährung: „Uns kommt es vor allem auf eine gute und fächerübergreifende Diskussion mit allen Beteiligten an. Daher ist uns auch der Austausch mit den Experten aus der direkten ambulanten Versorgung zu den erarbeiteten Vorschlägen ein wichtiges Anliegen. Nur so kann das in Fachkreisen bekannte Dilemma des „am Anfang zu wenig, am Ende zu viel“ in der Versorgung mit bilanzieren Diäten zur enteralen Ernährung unterbunden und eine adäquate patientengerechte Versorgung gewährleistet werden“.

Quelle: Bundesverband der Hersteller von Lebensmitteln für eine besondere Ernährung (DIÄTVERBAND) e.V.
http://www.diaetverband.de

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für eine besondere Ernährung e. V.
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