04.02.2020

Europäischer Aktionsplan zur Krebsbekämpfung: Ernährungszustand nicht unterschätzen

Bonn, 04.02.2020 – Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in der EU. Die WHO warnt aktuell sogar vor einer Verdoppelung der Zahl der Krebsfälle weltweit in den nächsten 20 Jahren (1) . Die Europäische Kommission hat sich unter ihrer neuen Präsidentin Ursula von der Leyen daher aus gutem Grund dazu entschlossen, einen europäischen Plan zur Krebsbekämpfung aufzulegen. Dieser umfasst die Schwerpunkte Vorbeugung, Früherkennung, Behandlung und Nachsorge (2).

„Dieser Schritt ist nur zu begrüßen“, so der Geschäftsführer des DIÄTVERBANDes Norbert Pahne. „Es darf jedoch nicht aus dem Blick geraten, dass mindestens ein Fünftel aller Krebspatienten nicht am Krebs selbst verstirbt, sondern an seiner häufigsten Komplikation: der Mangelernährung.“ Ein deutlicher ungewollter Gewichtsverlust und damit ein schlechter Ernährungszustand erhöhen das Risiko für einen ungünstigen Krankheitsverlauf: die Komplikationsrate steigt, die Lebensqualität sinkt, Therapien sprechen nur ungenügend an und die Überlebenszeit kann verkürzt sein. Ein guter Ernährungszustand ist dagegen wichtig für die Genesung nach Operationen und für den Erfolg von Chemo- und Strahlentherapie sowie für ein gutes Allgemeinbefinden. Daher empfiehlt der DIÄTVERBAND, die Schwerpunkte des Europäischen Aktionsplans um den wichtigen Aspekt der Ernährung zu ergänzen.

„Betroffene und ihre Angehörige sowie Ärzte sollten die Essgewohnheiten und das Körpergewicht der Erkrankten regelmäßig beobachten und dokumentieren, um einen guten Ernährungszustand zu erhalten“, rät Norbert Pahne. In der Regel lässt sich der ungewollte Gewichtsverlust - wenn er rechtzeitig entdeckt wird - mit einfachen Mitteln verhindern oder rückgängig machen. Oft reichen schon eine Ernährungsberatung, Erstellung eines Ernährungsplanes sowie die Umstellung der normalen Kost aus. Das individuelle Vorgehen sollte immer mit einem Arzt oder einer Ernährungsfachkraft abgesprochen werden. Gegebenenfalls kann der Ernährungszustand über spezielle Trinknahrung optimiert werden, wenn die normalen Mahlzeiten nicht mehr bedarfsdeckend sind.

Viele Krebsgesellschaften bieten Betroffenen und Angehörigen in Broschüren zudem gute und praxisnahe Hinweise und Ernährungstipps.

Mehr Informationen gibt es unter www.trinknahrung.pro.

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Quelle: Bundesverband der Hersteller von Lebensmitteln für eine besondere Ernährung (DIÄTVERBAND) e.V.;

http://www.diaetverband.de

Download: Pressemitteilung 01/2020 vom 04.02.2020

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Bundesverband der Hersteller von Lebensmitteln
für eine besondere Ernährung e. V.
Godesberger Allee 142 -148
53175 Bonn
Tel. 0228-30851-0

www.diaetverband.de

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(1) http://www.euro.who.int/en/health-topics/noncommunicable-diseases/cancer
(2) https://ec.europa.eu/health/non_communicable_diseases/cancer_de